Dirac Live ART – Konfiguration der Filter

Ein Panda mit Helm und Warnweste

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Panda auf Sessle beim Musikhören

So junger Pandawan, ich nehme an du hast bereits eine Dirac Messung und bist ganz aufgeregt, nun „mal schnell“ den ersten Filter in deinem Verstärker zu installieren und mit Dirac Live ART (im Folgenden DLART) loszulegen.

(Du kannst sowohl vorhandene Messungen mit anderen Dirac Live Versionen als auch mit Dirac Live ART verwenden. Hast du noch keine Messung durchgeführt, wird es nun Zeit)

Vorsicht vor Analogien mit anderen Verfahren

DLART funktioniert im Bassbereich (20-150Hz) komplett anders als andere Verfahren zur Raumeinmessung. Oberhalb von 150Hz kommt das normale Dirac Live zum Einsatz. Es geht hier immer nur um den Bassbereich!

Hüte dich davor, Vorstellungen aus „klassischen“ Setups auf DLART zu übertragen. Insbesondere gilt für DLART die übliche Aufteilung von Eingangskanälen auf Lautsprecher, z.B. Stereo L auf Front L, sowie die Bassweiche zu den Subwoofern nicht mehr.

Und so beginnt es

Ich möchte hier möglichst verständlich aber auch detailliert die Prinzipien der Funktionsweise und Konfiguration von DLART beschreiben.

Es gibt in Netz viele Texte zu diesem Thema, meist basierend auf arg vereinfachenden Beschreibungen und Hilfeseiten von Dirac selber. Besonders irreführend ist die Verwendung des Begriffs „Support“ in den alles mögliche Falsche reininterpretiert wird. Man liest Aussagen wie „ein Lautsprecher supportet andere Lautsprecher“. Excuse my French aber das ist Bullshit. 😇
Es gibt auch gute Seite wie die von Audio-Freak 🌍, die aber dennoch bei der Funktionsweise / Effekte der Konfiguration auf die Tonwiedergabe schwächeln.

Zur Vereinfachung beschreibe ich die Konfiguration in allen Details und ihrer Bedeutung für eine Stereo-Musik-Einmessungen. Im Panda Musikstudio stehen dafür zwei basspotente Fullrange-Lautsprecher und zwei identische Subwoofer bereit. Für Mehrkanal gelten dieselben Regeln, nur halt mit mehr Kanälen.
Nach der Einmessung gehen wir in der Dirac Anwendung (im Folgenden einfach Dirac) auf Filterdesign und sehen für mein Setup folgendes.

Screenshot der Dirac Anwendung

Da ist ganz schön was los und wer bereits Dirac Live kennt, entdeckt einiges Neues.

Die Standardwerte von DLART nach einer Messung sind in der Regel für die Füsse

Du musst mindestens folgendes anpassen: Supportbereich, Supportlevel und Zielkurve.

Das Messergebnis zeigt an der Hörposition den realen Frequenzverlauf (nicht was der Lautprecherverkäufer behauptet). Uns interessiert für DLART nur das links der getrichelten 150Hz und das sieht gar nicht schön aus. Das Panda Musikstudio hat im Bass ernste Schmerzen. Wie man das liest und was man für eine Optimierung des Klangs daraus ablesen kann, wird auf LINKFINETUNINGSEITE beschrieben. Stellen wir einfach fest, es dröhnt und wummert bei 35Hz und 70Hz und zusätzlich gibt es bei 60Hz ein Bassloch. Hoffen wir mal das DLART das fixed.

Die Zielkurve stellt du ein um den Bass und Höhenbereich nach Geschmack anzuheben oder abzusenken.

Die Gruppen werden für mehrere Zwecke verwendet. Zum einen sind Gruppen eine Zusammenfassung mehrerer Lautsprecher für einen Zweck und sparen damit Konfigurationsarbeit. Zum anderen definieren Gruppen wie Eingangskanäle von DLART wiedergegeben werden sollen. Hier gibt es dann viel Verwirrung wie das zu lesen ist (siehe unten).
Im Bild sind die Frontlautsprecher und die Subwoofer in eigenen Gruppen zusammengefasst, was in der Regel sehr sinnvoll ist. Was das dann aber praktisch bedeutet, dem widmen wir weiter unten viele Buchstaben.

Die DLART Konfiguration einer Gruppe öffnet sich mit Klick auf die drei Punkte („…“).

Der Supportbereich ist dann auch wieder so eine Quelle von Fehlinterpretation was „Support“ bedeutet. Es ist der Frequenzbereich, in dem die Lautsprecher einer Gruppe für die Tonwiedergabe der jeweiligen Eingangskanäle genutzt werden dürfen. Jede Gruppe hat seinen eigenen Supportbereich.

Die Filteranzeige zeigt die für eine Gruppe oder einzelnen Lautsprecher symbolisch die berechneten Filter der Lautsprecher die für die Wiedergabe des assoziierten Eingangskanal verwendet werden. Das wird unten nochmal genauer „entwirrt“.